Götter mit Tierköpfen sind im alten Ägypten nichts Besonderes. Etwas auffälliger wirkt aber eine Gruppe von acht Gottheiten, von denen vier mit einem Froschkopf und vier mit einem Schlangenkopf versehen sind. Diese Gottheiten in vier Paaren werden zusammen als Achtheit bezeichnet und mit Hermupolis - im Ägyptischen Chemenu = (Stadt der) Acht - verbunden. Die Paare sind Urwesen und Personifikationen der männlichen und weiblichen Aspekte eines Zustandes der Welt vor der Schöpfung: Heh/Hehet (Unendlichkeit), Kek/Keket (Finsternis), Nun/Nunet (Urgewässer) und Amun/Amunet (Verborgenheit).
Die Achtheit wurde immer in magischen Texten angerufen. Aus der griechisch-römischen Zeit haben sich zwei magische Handbücher mit solchen Anrufungen in Leiden und Berlin erhalten. Der Berliner Text ist in der Vitrine gegenüber zu sehen.
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Gods with animal heads are nothing special in ancient Egypt. However, a group of eight deities, four with a frog's head and the other four with a snake's head, is somewhat more noticeable. Forming four pairs, these deities are collectively known as the Ogdoad and are associated with Hermopolis - in Egyptian xmnw = (city of) the eight. The pairs are primordial beings and personifications of the male and female aspects of a state of the world before creation: HH/HH.t (infinity), Kk/Kk.t (darkness), Nwn/Nwn.t (primordial water) und Imn/Imn.t (concealment).
The Ogdoad has always been invoked in magical texts. From the Greco-Roman period, two magical handbooks with such invocations have been preserved in Leiden and Berlin. The Berlin text can be seen in the display case opposite.
Marius Gerhardt (Kurator der Papyrussammlung, Griechisch-lateinische Abteilung)