Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums e.V.

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Berichte chronologisch

Nov 2023: Objekte: Ein Deckel sucht seinen Sarg ... (Fortsetzung folgt)

Im Zentrum der am 14. September 2023 im Neuen Museum (Raum 0.04) eröffneten Kabinettausstellung 'Geplündert - Geschunden - Gerettet [?]' steht ein besonders auffälliges Objekt, ein Sarkophagdeckel aus dem Grab des 'Vizekönigs von Kusch', Nehi. Auch wenn sein Grab nicht Teil der in der Ausstellung thematisierten Ausgrabungsstätte auf der Qubbet el-Hawa-Nord bei Assuan ist, so hat er doch eine intensive Verbindung durch seine Namensnennung in Wandreliefs eines der geretteten Gräber. Sein vollständiger Sarg kam 1906 in die Berliner Sammlung, aber erst seit 2009 wird er in der Dauerausstellung im Ägyptischen Hof präsentiert, allerdings bislang nur die Sargwanne. Der Deckel hingegen lag bis vor kurzem in mehreren Bruchstücken mit unansehnlich verdunkelter Oberfläche im Depot. Die kleine Sonderausstellung bot nun den entscheidenden Anlass, seine mehr als überfällige Restaurierung in Angriff zu nehmen. Für die Präsentation benötigte er aber darüber hinaus eine stabile Unterkonstruktion, die mit Hilfe der Unterstützung des Vereins zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e.V. finanziert werden konnte.



Eine Metallkonstruktion aus Edelstahl übernimmt heute die tragende Funktion des Deckels, der in Form eines flachen Giebels ohne Spitze gestaltet ist, wobei das Gestell jedoch die Innenseite eines flachen Tonnengewölbes abbildet. Wie der Deckel ist auch die Stützkonstruktion zweiteilig gefertigt. Durch die Verbindung der Sandsteinteile mit dem Metallgestell lässt sich der Deckel in Zukunft über Schraubösen heben, so dass die empfindlichen Oberflächen des antiken Originals nicht mehr belastet werden. Für ein perfektes Ausrichten der beiden Einzelteile zueinander entwarf der Metallgestalter Hans Höpfner eine Vorrichtung, so dass sich die Höhen justieren lassen.



Nach der Sonderausstellung wird die Metallkonstruktion erweitert, damit der Deckel auf der dazugehörigen Wanne präsentiert werden kann. Dieses Gestell wird die Last des Deckels übernehmen, so dass die geschwächten Seitenwände der Wanne das Gewicht nicht tragen müssen.

Pia Lehmann (Steinrestauratorin beim ÄMP)

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