Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums e.V.

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Berichte chronologisch

Juli 2011: Sudan: Naga in die World Heritage List der UNESCO aufgenommen

Die antike meroitische Stadt Naga, die seit 15 Jahren von einem Team des Ägyptischen Museums Berlin ausgegraben und restauriert wird, hat soeben eine außergewöhnliche Anerkennung ihrer historisch-kulturellen Bedeutung erfahren.

Am 25. Juni 2011 ist Naga vom World Heritage Committee der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden.

Damit finden die langjährigen Bemühungen der National Corporation for Antiquities and Museums, der Antikenverwaltung des Sudan, um die noch wenig erforschten und selbst der Fachwelt nur unzulänglich bekannten antiken Stätten des Sudan die gebührende Anerkennung. Für die UNESCO-Entscheidung dürfte wohl auch die vorbildhafte Konzeption von Restaurierung und Denkmalpflege in Naga eine Rolle gespielt haben.

Zusammen mit der Hauptstadt Meroë und dem Kultort Musawwarat war die antike Stadt Naga eines der Zentren des meroitischen Königreichs (300 v. Chr. - 350 n. Chr.), des mächtigen südlichen Nachbarn und Rivalen des ptolemäisch-römischen Ägypten.

Das in Naga tätige Grabungsteam des Ägyptischen Museums Berlin sieht in der UNESCO-Entscheidung eine Bestätigung der gerade an diesem Ort und in seinem reichen Fundmaterial erlebbaren Stellung des meroitischen Reiches als Kulturbrücke zwischen Afrika und der Welt des Mittelmeers. Die Aufnahme von Naga in die Liste des Weltkulturerbes rückt eine nahezu unbekannte Region und Epoche der Antike ins Blickfeld der Forschung und der Öffentlichkeit. Sie ist eine wichtige Grundlage für die weitere Erschließung und Bewahrung der historischen Stätten des Sudan und ein Beitrag zur kulturellen Identität der (ab 9. Juli 2011) zwei sudanesischen Staaten.

Durch die Aufnahme von Naga in die World Heritage List gewinnt auch die Sonderausstellung KÖNIGSSSTADT NAGA - GRABUNGEN IN DER WÜSTE DES SUDAN, die noch bis 31. Juli 2011 im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst München zu sehen ist und vom 31. August bis 18. Dezember 2011 in Berlin im KUNSTFORUM der Berliner Volksbank gezeigt werden wird, zusätzliche Bedeutung und Aktualität.

Dietrich Wildung

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