Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums e.V.

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Berichte chronologisch

Mai 2016: Ausstellung: Antiguo Egipto - Vida en el Nilo
("Das Alte Ägypten - Leben am Nil")
Eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums Berlin im Centro Cultural Palacio La Moneda in Santiago de Chile


Vom 20. April bis zum 14. August 2016 ist das Ägyptische Museum und Papyrussammlung Berlin mit einer großen Sonderausstellung über das Alltagsleben, die Geschichte, Kultur und Religion des antiken Ägypten in Santiago de Chile zu Gast.

Nachdem schon 2013 eine sehr erfolgreiche Ausstellung des Ethnologischen Museums Berlin im Centro Cultural Palacio La Moneda gezeigt worden war, bestand das große Interesse von chilenischer Seite, ein weiteres Ausstellungsprojekt mit den Staatlichen Museen zu Berlin zu realisieren. Die Wahl fiel auf das Ägyptische Museum, da es eine umfangreiche Ausstellung zum ägyptischen Kulturkreis in Chile noch nie gegeben hat.

In zwei Ausstellungsräumen mit insgesamt 1200 qm werden über 340 Objekte des Ägyptischen Museums präsentiert, vom filigranen Schmuckstück bis zur monumentalen Götterfigur. Thema ist das antike Leben am Nil sowohl in der diesseitigen Welt als auch im Jenseits, das den Ägyptern als Abbild ihrer realen Welt galt. Der Nil war und ist die Lebensader Ägyptens, er befruchtet die Felder, dient als Transportweg und teilte das Land geographisch in einen Bereich der Lebenden (Osten) und der Verstorbenen (Westen). Aus seinen Urfluten erhob sich der Schöpfergott und erschuf die Welt und die Menschen, die den Fluss als Gott Hapi verehrten. Der Nil durchfloss aber nicht nur das Land Ägypten sondern auch die Unterwelt, bewässerte dort die Felder und war ein sicherer Transportweg für die Barke des Sonnengottes bei seiner nächtlichen Fahrt.


Die Ausstellung widmet sich diesen beiden Hauptaspekten der altägyptischen Kultur, der diesseitigen und jenseitigen Welt, deren verbindendes Glied der Nil ist. In Unterthemen werden im 'Diesseits' die Rolle des Königs, die Wohnkultur, die Berufswelt und das Privatleben vorgestellt. Im 'Jenseits' wird der Besucher auf die Reise des Verstorbenen mitgenommen, von seinem Tod, über die Begräbnisrituale und Grabausstattung bis zum glücklichen Leben in der Unterwelt. Die Religion ist das Element, welches die beiden Hauptbereiche miteinander verbindet. Neben der Vorstellung der verschiedenen Götter und ihrer Funktionen für die diesseitige und jenseitige Welt werden die Bedeutung von Staatsreligion, offiziellem Kult und persönlicher Frömmigkeit erläutert.



In Santiago de Chile werden neben einigen Exponaten der Dauerausstellung vor allem zahlreiche Objekte aus den Depots des Ägyptischen Museums gezeigt, die - trotz ihrer Bedeutung - eine lange Zeit nicht präsentiert werden konnten. Von zarten, aus Goldblech gefertigten Fingernagelauflagen bis hin zum 3,5 Tonnen schweren Sarkophag sind alle Objektklassen und Materialgruppen vertreten. Die Vielfalt der Exponate erstreckt sich von Mobiliar, Alltagsgegenständen und Schmuck über Privat-, Königs- und Götterskulpturen und Reliefs sowie Kultgerät bis hin zur vollständigen Grabausstattung.


Das Konzept der Ausstellung einschließlich Ausstellungs- und Katalogtexte wurde ausschließlich von Berliner Seite erarbeitet und ausgeführt, die architektonische Umsetzung ist in Kooperation mit den chilenischen Kollegen entstanden. Die kuratorische Leitung lag bei Frau Dr. Olivia Zorn, die zusammen mit Frau Christina Hanus M.A., die auch das Ausstellungsmanagement betreute, das Konzept entwickelte. Unterstützt wurden beide von der Volontärin des Ägyptischen Museums, Frau I-Ting Liao M.A., sowie den freien wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Frau Anna Turner-Major, Julianne Padluschat sowie Alice Baruffato.



Die restauratorische Betreuung der Objekte übernahmen neben den Diplom-Restauratorinnen des ÄMP, Frau Gisela Engelhardt (Stein), Frau Iris Hertel (Metall), Frau Kathleene Kerth (organische Materialien), Frau Myriam Krutzsch (Papyri und Ostraka) und Frau Nina Loschwitz (Keramik, Fayence, Glas) sowie den Magazinverwaltern, Herrn Frank Marohn und Frau Anne Schorneck auch die freiberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Frau Katrin Aue, Frau Katrin Haug, Herr Gerhard Kunze, Frau Pia Lehmann, Frau Sylvia Lenzner, Herr Sebastian Röhl und Frau Astrid Will.


Die Ausstellung wird in dieser Form aus konservatorischen Gründen nur an einer Station in Santiago de Chile gezeigt, wegen der räumlichen Gegebenheiten kann sie leider nicht im Neuen Museum präsentiert werden.

Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog (nur in Spanisch), der über das Centro Cultural Palacio La Moneda bezogen werden kann.

Centro Cultural Palacio La Moneda
Plaza de la Ciudadania 26, Santiago, Chile
Sala Andes und Sala Pacífico, Ebene -3
Tel: + 56 223556500
http://www.ccplm.cl/sitio/pronto-antiguo-egipto-vida-en-el-nilo/

Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag, 9 - 19:30 Uhr (Sonderausstellung)
Montag bis Sonntag, 9 - 21 Uhr (Haus)

Eintrittspreise:
Erwachsene: 2000 CLP
Ermäßigt: 1000 CLP
Freier Eintritt: täglich von 9 - 12 Uhr

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