17.06. - 16.11.2015, Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Berlin
Der reiche Berliner Bestand an Objekten aus der ägyptischen Vor- und Frühgeschichte speist sich nicht nur aus den hauseigenen Grabungen wie beispielsweise dem Gräberfeld von Abusir el-Meleq, sondern gleichfalls aus vielen Schenkungen von Kollegen im 19. und zu Beginn des 20. Jh., darunter W. M. Flinders Petrie, M. Kennard, C. Reinhard, G. Schweinfurth und J. Simon.
Für kurze Zeit konnten die Besucher in der zweiten Jahreshälfte 2015 seit Langem wieder einen Eindruck über die Vielfalt in der Berliner Sammlung gewinnen: Anhand von 240 Artefakten wurde versucht - vor allem unter dem Aspekt der kulturellen und handwerklichen Entwicklung heraus - die Geschichte der Besiedlung des Niltals vor ca. 1,8 Mio. Jahren durch den Homo erectus bis hin zur Entwicklung eines der ersten Einheitsstaaten der Weltgeschichte um ca. 3000 v. Chr. nachzuzeichnen. Dabei besticht neben der hohen Ästhetik, die viele der Objekte besitzen, vor allem die handwerklich meisterhafte Beherrschung der unterschiedlichen Rohmaterialien, sei es nun Stein, Ton, Bein oder Metall. Ein großer Teil der in der Sonderausstellung präsentierten Objekte wurde zudem im Vorfeld erneut restauratorisch bearbeitet und konnte somit erstmals in dieser Form einem breiten Publikum vorgestellt werden.
Zum Bestand der ägyptischen Vor- und Frühzeit der Berliner Sammlung ist 2015 zudem ein kleiner Übersichtsband erschienen:
R. Kuhn, Ägyptens Aufbruch in die Geschichte. Highlights aus der Ägyptischen Sammlung, Ägypten im Blick 1, Wiesbaden 2015
Robert Kuhn
(R. Kuhn, Ägyptens Aufbruch in die Geschichte. Eine Sonderausstellung zum prä- und frühdynastischen Ägypten in Berlin, in: Amun 51, 2015, S. 4-6.)